125 Jahre Jubiläum VR-Bank Erding eG
Die Wurzeln der VR-Bank Erding eG gehen zurück bis in das Jahr 1895. Mitarbeiter, Mitglieder und Kunden haben die 125-jährige Erfolgsgeschichte erst möglich gemacht. Mit der genossenschaftlichen Idee im Gepäck und unserer regionalen Verbundenheit haben wir uns immer weiterentwickelt, aber nie unsere Werte aus den Augen verloren. Auf diesen Prinzipien basiert der Erfolg unserer partnerschaftlichen und modernen VR-Bank.
Vorstandsvorsitzender Johann Luber hat allen Grund zu feiern.
Was bedeutet das Jubiläum für Sie persönlich ?
Johann Luber: Persönlich werden Erinnerungen bis zurück in meine Kindheit wach. Mein Vater und auch mein Großvater waren Zeit ihres Lebens bei einer Genossenschaftsbank tätig. Als Vorstand sehe ich vor allem die Erfolgsgeschichte. Wir haben jegliche Herausforderungen und Umbrüche aktiv gemeistert, ganz im Sinne von einem unserer Gründerväter Hermann Schulze-Delitzsch: „Wer in einer bestimmten Zeitepoche bestehen will, der muss ihr vor allem gerecht werden. Und es gilt daher, seinen Gewerbebetrieb den Forderungen der Gegenwart anzubequemen. Die Zeit steht niemals still.“
Wie lange leiten Sie bereits die Geschicke der VR-Bank Erding?
Ich bin seit 17 Jahren im Vorstand der VR-Bank Erding eG. Rückblickend ist diese schöne Zeit unglaublich schnell vergangen.
Was unterscheidet die VR-Bank von anderen Banken?
Der große Unterschied liegt darin, dass wir eine Genossenschaft sind. Die Motivation zur Gründung unserer Bank vor 125 Jahren lag in der Schwierigkeit, Kredite zu bezahlbaren Zinsen zu bekommen. Viele Geldverleiher aus dem 19.Jahrhundert übervorteilten nicht selten mit Wucherzinsen die Landwirte und Handwerker und dadurch verloren viele Haus und Hof. Der Leitgedanke einer Genossenschaft ist Hilfe zur Selbsthilfe und der Zweck der Genossenschaft ist die Förderung der Mitglieder. Dieses Selbstverständnis tragen wir bis heute in unserer DNA. Es steht außer Frage, dass auch wir Geld verdienen müssen, um Eigenkapital für unser Kreditgeschäft zu bilden. Aber getragen von der demokratischsten Unternehmensform, die wir kennen, lehrt uns unsere eigene Geschichte, dass ein faires und von gegenseitigem Vertrauen getragenes Geldgeschäft sich langfristig auszahlt .
Hat die Bankenwelt heutzutage noch Bestand?
Mehr denn je! Selbstverständlich gelten wir in der aktuellen Corona-Krise von Beginn an als systemrelevant. Viele der für die Wirtschaft beschlossenen Hilfsmaßnahmen sind ohne das Know-how der Banken nicht umsetzbar. Aber auch unabhängig von Krisen gehören Sparen, Investieren und Geldverkehr zu einem funktionierenden Wirtschaftskreislauf dazu.
Wir Banken sind davon ein fester Bestandteil.
Was motiviert Sie auch in schwierigen Zeiten?
Die Gewissheit, dass wir uns als mittelständige und damit kleine Bank schnell an Veränderungen anpassen können und die Erfahrung, dass wir beispielsweise aus der Finanzkrise vor gut zehn Jahren gestärkt hervorgegangen sind. Wir haben in den letzten 125 Jahren jede Hürde genommen .
Wie geht unsere Bank mit den Herausforderungen der kommenden Jahre um?
Wir können digital! Banken waren schon immer auch Treiber beim Einsatz von neuen Techniken. Die Auswirkungen von negativen Zinsen sind da eine deutlich größere Herausforderung für uns regionale Banken, die ihr Geld nicht mit Spekulationen oder Investmentbanking verdienen. Bei den Kosten können wir gerade mit der Schließung von sechs Geschäftsstellen gegensteuern, weil wir seit Jahren erleben, dass die klassische Filiale immer weniger von unseren Kunden nachgefragt wird und damit an Bedeutung verliert.
Auf dem Arbeitsmarkt erleben wir, wie alle anderen Betriebe, eine immer stärkere Akademisierung unserer Zahlen von Schulabgängern. Das ist mehr als tragisch, weil die ganze Welt uns um unser hervorragendes Berufsausbildungssystem beneidet, wodurch wir schon immer die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit haben. Als gelernter Bankkaufmann halte ich diese Entwicklung für einen Irrweg. Wir als Bank bieten inzwischen eine kaufmännische Berufsausbildung für Bank, Immobilien, Versicherung und IT an. Daran erkennt man, dass wir trotz schwieriger Lage auf dem Arbeitsmarkt durchaus ein attraktiver und vielseitiger Lehrbetrieb bleiben.
Wie würden Sie folgenden Satz beenden?
Für die kommenden Jahre ist unsere VR-Bank gut aufgestellt, weil…
wir seit unserer Gründung regional handeln und mit der langjährigen Erfahrung unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein grundsolides und damit nachhaltiges Geschäftsmodell betreiben.
Wie blicken Sie in die Zukunft?
Natürlich positiv! Wir stehen vor vielen Herausforderungen, aber wir haben schon so viele Aufgaben erfolgreich gelöst, da darf man ruhig selbstbewusst sagen: Das kriegen wir hin!
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