Kurse über Wein- und Obstschnitt sowie insektenfreundlicher Garten folgen noch
200 Obstbäume von 150 Sorten stehen im Kreisobstlehrgarten. In normalen Jahren also genügend Anschauungsmaterial. Klinger machte aber deutlich, dass sich sein Vortrag vor allem an Anfänger richtete und er in knapp 90 Minuten keine umfassenden Schneidetipps für jegliches Obstsorte gebe könne. Abwechselnd theoretisch und mit kurzen Video-Filmen schaffte er es aber recht gut in die umfangreiche Materie einzuführen. „Warum muss man Obstbäume überhaupt schneiden“, so die erste Fragestellung. „Da sämtliche unserer Obstgehölze Züchtungen sind, ist ein regelmäßiger Schnitt aus mehreren Gründen notwendig: Für die Vitalität, also Baumgesundheit, dass er keine Pilze und Krankheiten bekommt. Für die Fruchtqualität und -menge, je mehr Luft die Früchte erhalten umso größer und hochwertiger werden sie. Und schließlich ist der Schnitt für die Statik und Stabilität der Bäume notwendig, dass sie nicht irgendwann zu groß werden und brechen.“
200 Obstbäume von 150 Sorten stehen im Kreisobstlehrgarten. In normalen Jahren also genügend Anschauungsmaterial. Klinger machte aber deutlich, dass sich sein Vortrag vor allem an Anfänger richtete und er in knapp 90 Minuten keine umfassenden Schneidetipps für jegliches Obstsorte gebe könne. Abwechselnd theoretisch und mit kurzen Video-Filmen schaffte er es aber recht gut in die umfangreiche Materie einzuführen. „Warum muss man Obstbäume überhaupt schneiden“, so die erste Fragestellung. „Da sämtliche unserer Obstgehölze Züchtungen sind, ist ein regelmäßiger Schnitt aus mehreren Gründen notwendig: Für die Vitalität, also Baumgesundheit, dass er keine Pilze und Krankheiten bekommt. Für die Fruchtqualität und -menge, je mehr Luft die Früchte erhalten umso größer und hochwertiger werden sie. Und schließlich ist der Schnitt für die Statik und Stabilität der Bäume notwendig, dass sie nicht irgendwann zu groß werden und brechen.“
Der zweite Aspekt war der Zeitpunkt des Schnitts: Im Winter, also bevor die Bäume beginnen zu auszutreiben, regt den Baum zum Wachstum an, er wird also größer, „aber man sieht natürlich auch alles besser ohne Blätter.“ Ebenso ist laut Klinger ein Sommerschnitt möglich, Mitte Juni bis Ende Juli, dabei alle einjährigen Äste entfernen, dieser Schnitt bremst das Wachstum des Baumes. „Da gibt es kein falsch oder richtig, beides ist möglich – nur zum Beispiel Kirschen dürfen ausschließlich im Sommer nach der Ernte geschnitten werden.“
Am wichtigsten ist für Klinger der „ruhige Schnitt“, er führe auch zu einem ruhigen Wuchs des Baumes. „Wer sich radikal an seine Wassertriebe und anderen Äste macht und stark zurückschneidet, der löst beim Baum auch starkes Wachstum aus. Also: Nicht zu stark schneiden!“ Unterschieden werde bei den Wuchsgesetzen zwischen Spitzen-, Oberseiten-, Scheitelpunkt- und Basisförderung, geschnitten werde etwa vier bis sechs Jahre lang mit dem Pflanzschnitt, es folgt der Erziehungs- und Erhaltungsschnitt und schließlich der Verjüngungsschnitt. „Wasserschosse werden leider von vielen verteufelt, wir können auch nicht alle brauchen, aber wenn man sie mit Schnüren oder Klammer leicht schräg biegt, dann kommen auch aus ihnen zwei Jahre später Früchte.“ Bei den Knospen kann man laut Klinger sehr gut unterscheiden zwischen den eng anliegenden, aus denen Blätter werden, und den auf Spießen stehenden Knospen, aus ihnen entwickeln sich die Früchte.“ Und je höher die Knospe sei, umso besser ihre Versorgung durch den Baum.
Versiegeln müsse man die Schnittflächen nicht, „ein gesunder Baum hält das aus!“ Am wichtigsten sei ein behutsames Schneiden, jeder sollte dabei immer die alten Lehrsätze berücksichtigen: „Am besten ist der Schnitt, den man gar nicht bemerkt“ und „Man muss einen Hut durch die Äste werfen können, dann passt der Schnitt.“ Zahlreiche Anfragen der Zuhörer rundeten den sehr gelungenen Vortrag ab.
In den kommenden Wochen finden weitere kostenfreie Online-Kurse des Landratsamtes statt:
Rosenschnittkurs: Mittwoch, 17. März, 19 bis 20.30 Uhr und „Der Insektenfreundlicher Garten“, Mittwoch, 31.März, 19 bis 20 Uhr. Anmelden kann man sich unter: gartenbau@lra-ed.de